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Hochwasserschutz- und Ökologieprojekt Hockenheim

Wasservögel

Foto: Heidenreich

Stockenten sieht man sehr häufig in Parks und Grünzonen mit Wasser im städtischen Umfeld. Auch im HÖP haben sie sich sehr schnell zurechtgefunden. Der Erpel, das Männchen, hat den schönen, grün-blau schimmernden Kopf, während das Weibchen unscheinbarer in Braun daherkommt, dafür aber mit seinen Jungen auch besser geschützt ist.

Nutria an der Brottüte. Foto:Heidenreich

Bitte nicht füttern, denn die Tiere vertragen in der Regel kein Brot. Es enthält zu viel Salz und Zucker und quillt im Magen auf. Dann fühlen sich die Vögel zwar satt, langfristig leiden sie aber unter Mangel an Nährstoffen. Übrig gebliebenes Brot am Ufer zieht Ratten und Nutria an. Brotreste im Gewässer zersetzen sich und fördern so das Algenwachstum. Beim Abbau der Algen wird Sauerstoff verbraucht, der den Tieren im Gewässer dann fehlt.

Das Teichhuhn (Gallinula chloropus) erkennt man am roten Stirnschild und dem roten Schnabel. Dadurch unterscheidet es sich vom Bläßhuhn, bei dem beides weiß ist. Beide gehören zur Familie der Rallen. Das etwa taubengroße Teichhuhn schwimmt ein wenig ruckelnd und liebt die Deckung der Ufervegetation. Die Vögel ernähren sich von Samen und Früchten der Wasserpflanzen, Grasspitzen und Insekten. Das Teichhuhn gehört zu den besonders und streng geschützten Arten.

Bei diesen attraktiven Vögeln handelt es sich eigentlich um Gäste von weit her. Die Nilgans hält sich am Kraichbach im HÖP-Gelände auf, auch im Stiegwiesenpark ist seit einigen Jahren ein Pärchen zu beobachten, das regelmäßig Junge großzieht. Ihre natürliche Heimat liegt in Afrika südlich der Sahara und Ägypten entlang des Nils, sie gehört also zu den Neobiota. Mit steigenden Temperaturen hierzulande – Klimawandel – fühlt sie sich auch bei uns immer wohler. Die Nilgans ist eines der Tiere, bei denen Schönheit und Beliebtheit sehr weit auseinanderklaffen können. 2017 setzte die EU die Nilgans auf die rechtsverbindliche Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung. Sie kann recht aggressiv werden und ihr Kot stört auf Wiesen und Wegen. Ob sie aber tatsächlich ökologische Schäden anrichtet, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt. Darüber informiert z.B. der NABU.

Nilgänse. Foto: Heidenreich
Graureiher (Ardea cinerea). Foto: Heidenreich

Der Graureiher ist am Kraichbach schon lange eine bekannte Erscheinung. Er tummelt sich nun auch im HÖP-Gelände, wo man von den Wegen aus wunderbar beobachten kann, wie er minutenlang gebannt ins Wasser schaut und dann blitzartig zustößt. Der Reiher holt sich kleinere Fische (daher wurde er früher auch Fischreiher genannt), frißt aber auch Amphibien, Reptilien, Mäuse und Maulwürfe. Wer am Bach spazieren geht, merkt schnell, dass es hier mehrere Reiher gibt. Sie sind mittlerweile in unseren Breiten recht häufig geworden. Der Graureiher zählt zu den vom Bundesnaturschutzgesetz (BNatschG) besonders geschützten Arten.

Weitere Informationen zu Wasservögeln in städtischem Umfeld und Parks gibt es beim NABU. Informationen zum Schutzstatus der Tiere bietet die LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg.

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